Webseiten sind der Mittelpunkt aller Online-Aktivitäten eines Unternehmens. Für die Umsetzung der Website nutzen viele Unternehmen WordPress, das ursprünglich für Blogs entwickelt wurde, heute aber alle Ansprüche eines modernen Unternehmens decken kann. Vor allem im Hinblick auf Google, die größte und beliebteste Suchmaschine, ist diese Wahl ideal: Google liebt den Aufbau von WordPress und rankt WordPress-Webseiten deshalb meist weit vorne in den Suchmaschinenergebnissen. Allerdings gibt es einen Punkt, dem WordPress-Webseitenbetreiber besondere Aufmerksamkeit widmen sollten: die Ladezeit, denn hier gibt es in fast allen Fällen Optimierungsbedarf.
Die Ladezeite einer Webseite spielt in vielerlei Hinsicht eine wichtige Rolle. Vor allem im Hinblick auf die zwei Zielgruppen einer Internetseite:
- Besucher, die die Webseite aufrufen, erwarten einen reibungslosen Ablauf. Das bedeutet nicht nur, dass alle Webseiten aufrufbar sind, sondern auch, dass sich die Webseite und alle Unterseiten schnell öffnen – und zwar ohne lange Ladezeiten.
- Google bzw. dessen Crawler durchsuchen die Webseite nach Inhalten, um die Relevanz einer Webseite zu bestimmten Schlüsselworten zu bewerten. Internetseiten, deren Ladezeiten einen bestimmten Zeitrahmen überschreiten, werden in den Suchergebnissen weiter hinten eingestuft als schnelle Webseiten.
Lange Ladezeiten könnten also unter Umständen alle Anstrengungen zunichtemachen, die hinsichtlich der Suchmaschinenoptimierung einer Webseite unternommen wurden.
WordPress beschleunigen: Konversionsrate leidet unter langen Ladezeiten
Für Webseiten ist das Ranking in den Suchmaschinenergebnissen ein ganz entscheidender Punkt. Denn nur, wenn genügend Besucher den Weg zur Internetseite finden, kann es zu einer sogenannten Konversion kommen. Eine Konversion bedeutet hierbei, dass Besucher eine bestimmte Aktion ausführen, die letzten Endes zu Umsatz für das Unternehmen führt bzw. führen kann. Eine Konversion ist also beispielsweise:
- ein Kauf im Webshop
- das Absenden einer Mail über das Kontaktformular
- die Anmeldung für den Firmennewsletter
Sollte nun ein potenzieller Kunde den Weg auf die Webseite gefunden haben, kann die Conversion Rate durch lange Ladezeiten beeinflusst werden – und zwar im negativen Sinne. So zeigen Studien größer Webseiten von Amazon und Google Folgendes:
- Amazon: ein Prozent weniger Umsatz bei einer Ladezeit-Verlängerung um nur 0,1 Sekunden.
- Google: zwanzig Prozent weniger Einnahmen bei einer Ladezeit-Verlängerung von 0,5 Sekunden.
Hierbei handelt es sich natürlich um Multi-Milliarden-Euro-Unternehmen, dennoch bleiben die Relationen in etwa dieselben: Bruchteile von Sekunden entscheiden über eine Conversion und damit über den monatlichen Umsatz. Für Unternehmen gilt es also, die Ladezeiten der WordPress-Seite so gering, wie möglich zu halten.
Sieben Tipps für kürzere WordPress-Ladezeiten
Damit sich die eigene Unternehmenswebseite in den Suchmaschinenergebnissen behaupten kann und die Conversion Rate auf einem konstant hohen Level bleibt, ist die Ladezeit also ganz entscheidend. Um die WordPress-Webseite zu optimieren, gilt es die folgenden sieben Tipps umzusetzen, denn dann klappt es auch mit der Ladezeit:
Server bzw. Webspace
Gerade bei Unternehmen spielt die Kostenreduktion eine wichtige Rolle. Allerdings sollte das nicht für den Webspace der Unternehmenswebseite gelten. Günstige Hosting-Pakete bedeuten, dass die Webseite mit vielen anderen auf einem Server liegt. Performance-Probleme – besonders bei Bandbreite-hungrigen „Nachbarn“ – sind vorprogrammiert.
Idealerweise sollte der Webspace ausreichende CPU-Zeiten und Arbeitsspeichergrößen garantieren, um auch zu Peakzeiten konstant schnelle Verbindungen zu garantieren – das verringert die Ladezeiten der Webseiten-Besucher. Idealerweise suchst du dir einen Hoster, der auf WordPress spezialisiert ist, z. B. WPengine.
Plugins
WordPress wird durch Plugins um zahlreiche nützliche Funktionen erweitert – einer der Gründe, warum immer mehr Unternehmenswebseiten auf WordPress setzen. Allerdings sind diese Plugins teils für die langen Ladezeiten verantwortlich, da sie schlecht umgesetzt wurden. Das ist zwar selten der Fall, kommt aber bei unbekannten Plugins durchaus vor.
Ein großes Problem ist dabei die Tatsache, dass zu viele Datenbank-Zugriffe erfolgen und die Ladezeiten sich somit verlängern. Das Plugin SQL-Query überprüft die Anzahl der Zugriffe beispielsweise, sodass das Übeltäter-Plugin schnell identifiziert ist.
Themes
Ein weiteres Plus von WordPress: die zahlreichen Designvorlagen, sogenannte „Themes“. Allerdings gibt es auch hier – vor allem bei kostenlosen Vorlagen – das Performance-Problem. Hat man bei einem neuen Theme also mit langen Ladezeiten zu kämpfen, lohnt sich eventuell ein Wechsel. Empfehlenswert aus Sicht der Performance sind Themes von StudioPress mit dem Genesis Framework. Das Unternehmen wird beraten von Yoast.
WordPress-Bilder optimieren
Fotos und Graphiken verschönern die Webseite und lockern Fließtexte auf. Allerdings sollten diese Bilddateien vorher für das Web optimiert werden. Ein Foto, das direkt aus der Digitalkamera kommt, ist in dieser Form zu groß, um direkt in die Webseite eingebunden zu werden. Lange Ladezeiten sind vorprogrammiert.
Um dieses Problem zu umgehen, bieten WordPress-Plugins wie WP-Smush.it ihre Dienste an. Sie optimieren die Bildgröße, um so die Ladezeiten zu verkürzen. Ein herkömmliches Fotobearbeitungsprogramm wie etwa Photoshop tut jedoch ähnliche Dienste.
Alternativ kannst du deine Bilder auch mit den folgenden Online-Diensten verkleinern: JPEGmini für JPG Dateien und TinyPNG für PNG Dateien.
Skripte
Auch Skripte, zum Beispiel CSS oder JavaScript, können die Ladezeiten verlängern. Sind diese unbedingt notwendig, sollten sie komprimiert werden (Tipp: W3 Total Cache oder WP Super Cache).
Datenbank
Jede WordPress-Installation arbeitet mit einer Datenbank. Mit der Zeit kann diese langsam werden, weshalb sich regelmäßige Checkups anbieten, beispielsweise mit dem WordPress-Plugin WP Optimize.
Content Delivery Network
Ein Content Delivery Network sorgt dafür, dass deine Daten immer von einem nahegelegenen Server ausgeliefert werden. Unser bevorzugter Anbieter ist MaxCDN, wobei das Hosting von WPengine bereits ein CDN inkludiert.
WordPress bringt viele Features mit, die die Nutzer sehr schätzen. Allerdings könnte gerade hier der Grund für lange Ladezeiten liegen. Es gilt also, diese sieben Tipps einmal auf Herz und Nieren zu prüfen, um die Ladezeiten zu optimieren.
Lange Ladezeiten sind Gift für jedes Suchmaschinenranking und – viel schwerwiegender – für die Conversion Rate. WordPress beschleunigen bzw. eine Überprüfung der verursachenden Faktoren ist deshalb ein Muss. Denn sind die Bremsen erst einmal aus dem Weg geräumt, kann die Unternehmenswebseite wieder Fahrt aufnehmen.
Für die Bildoptimierung (Größe verändere ich vorab manuell mit PS) verwende ich Optimus von Hr. Müller – das finde ich mehr als Klasse. Und wenn man schon bei diesem gelandet ist lohnt sich ein Blick auch auf Lazy Load so das Bilder erst dann geladen werden wenn Sie im sichtbaren Bereich sind.
Beide Maßnahmen gehören mittlerweile zu meiner Standardausrüstung – leider verschleudere ich den Gewinn mit zu vielen Plugins, aber das löse ich auch irgendwann.
Gruss Klaus
Ich setze auf Plugins welche die WordPress Ladezeiten reduzieren. WP Rocket, aber auch Performance Cache sind gute Ladenzeitenoptimierer. Über weitere, andere Empfehlungen würde ich mich freuen.
Erst mal Danke für den Beitrag! Offensichtlich kann man bei WordPress einiges raus holen. Ich hab gefühlt schon 20 verschiedene Plugins ausprobiert, bin dann zum Schluss bei WP Rocket hängen geblieben. Aber so viel hat mir das ganze jetzt auch nicht gebracht. Bessere Erfolge hatte ich dann tatsächlich als ich zu dem WordPress Hoster https://www.hostpress.de/ gewechselt bin – ich glaub man muss auch ein richtiger WordPress Freak sein um sich damit Tag ein Tag aus beschäftigen zu wollen 😀
Super danke euch! Kann man es bei WordPress auch ohne Plugin hinbekommen, dass mobil auf der Startseite erst einmal nur die sichtbaren Posts geladen werden und nicht alle auf einmal?
Danke euch im voraus!
Gruß Christoph
Vielen Dank für die Hilfreichen Informationen, habe jetzt paar Sachen geändert und hoffe es funktioniert 😛
Hallo, vielen lieben Dank für die tollen Tipps. Die mir dabei geholfen haben meinen Blog etwas flotter zu machen! Alles Liebe Doris
Freut mich 💪
Die Sache mit dem billigen Hosting Provider kann ich nur unterstreichen! Habe speziell für WordPress Hosting auch schon gute Erfahrungen mit „Raidboxes“ gemacht – vor allem der Kundensupport ist dort mega.
Ja, Raidboxes ist ein sehr gutes Hosting im mittleren Preissegment!