Die perfekte Gastartikel-Anfrage: Be A Gentleman!

Warum Gastartikelanfragen letzten Endes so häufig scheitern, kann verschiedene Ursachen haben. Entweder man schlägt ein Thema vor, das eigentlich so gar nicht zum ausgewählten Blog passt oder investiert kaum Zeit in die Zielseitenrecherche. Oft machen Blogger nämlich gar keinen Hehl daraus, dass Gastartikelanfragen unerwünscht sind. In diesem Fall würde man also sich und dem jeweiligen Blogger viel Zeit und Arbeit ersparen, indem man erst gar nicht anfragt. Wenn man sich allerdings ein gutes Thema überlegt und ideale Zielseiten recherchiert hat, dann fehlt eigentlich nur noch die perfekte Gastartikelanfrage. Dies ist der abschließende Beitrag zu unserer Blogartikel-Reihe „High-End Linkaufbau über Gastartikel„.

Bevor wir tiefer in diese Materie eintauchen, vorab noch ein guter Tipp von mir: Missbrauche Blogger nicht als Werbeträger. Denn sollte das auch nur ansatzweise so rüberkommen, kann ich dir versichern, dass deine Anfrage floppen wird. Noch schlimmer ist es, wenn du die komplette Blogroll eines Influencers anschreibst, um Zeit bei der Recherche zu sparen. Schickst du allen zeitgleich eine ähnliche Anfrage, wirst du Spott und Hohn, aber definitiv keine Backlinks ernten.

Dein Ziel sollte es vielmehr sein, ein Netzwerk aufzubauen, von dem du nachhaltig profitierst und das du entsprechend pflegst. Blogger Relations lautet das Zauberwort (oder auch gerade modern: Private Influencer Network).

Schaffe eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten

Bei Gastartikelanfragen spielt eine Fähigkeit eine ganz entscheidende Rolle, nämlich Empathie. Versetz dich in die Lage deines Gegenübers und überlege dir, was du an seiner Stelle hören bzw. nicht hören willst. Du solltest dir zudem nicht nur über deinen eigenen Nutzen, den Backlink, im Klaren sein, sondern auch Argumente parat haben, welchen Benefit die Kooperation für deinen Partner hat. Nur dann wirst du auf offene Ohren stoßen.

Du musst mit deiner Anfrage also einen konkreten Mehrwert für den Blogger bieten. Beispielsweise in Form…

  • eines extrem hochwertigen Artikels über ein super spannendes Thema,
  • einer Erwähnung des Bloggers auf deinen Social-Media-Kanälen,
  • einer Möglichkeit, ebenfalls einen Gastbeitrag zu veröffentlichen (Achtung: Kein Linktausch, sondern beispielsweise auf einem anderen Blog, den du betreibst), …
  • …oder du bietest eine finanzielle Entschädigung für den Link.

Welchen Nutzen du deinem potenziellen Partner bieten willst, bleibt einzig und alleine dir überlassen. Hier kannst du natürlich kreativ sein. Hotels beispielsweise laden Influencer gerne auch in der Nebensaison ein, damit sie danach eine schöne Rezension mit überzeugenden Inhalten samt Verlinkung schreiben. Andere wiederum bieten Produkt-Samples oder ähnliches.

Linkaufbau mit Gastartikeln ist nicht gratis

Da wären wir auch schon beim richtigem Thema: dem lieben Geld! Ein weiterer Fehler, den viele Firmen gerne bei ihren Linkaufbau-Bemühungen machen, ist, dass sie ohne Budget planen. Natürlich gibt es auch Gratis-Gastbeiträge, aber das ist mittlerweile eher die Ausnahme als die Regel. Ein themenrelevanter, hochwertiger Link darf gut und gerne 200 bis 1.000 Euro kosten. Mehr würde ich persönlich allerdings nicht für einen Link ausgeben. Hier kommt es ganz klar auf dein Budget und deine Prioritäten an.

Wir schreiben übrigens in unserer Anfrage nicht „Wir bezahlen auch für den Link“, sondern „Gerne sind wir bereit, Ihren Aufwand finanziell zu entschädigen“. Abgesehen vom Preis, den Blogger für die Einbindung veranschlagen, darfst du natürlich auch deine Arbeitszeit für Recherchen, Anfragen und insbesondere das Texten nicht vergessen.

Der Ton macht die Musik

Kommen wir zur eigentlichen Anfrage. Ich vergleiche eine schlechte Gastbeitragsanfrage gerne mit einem schlechten Anmachspruch: Die Erfolgsquote ist leider verschwindend gering und sollte es wider Erwarten doch einmal klappen, ist es wahrscheinlich nur eine einmalige Sache. 😉

Ganz egal, um welche E-Mail-Anfrage es sich handelt, der Ton macht die Musik. Zeig demjenigen, dass du dich mit seinem Blog beschäftigt hast, dich für seine Arbeit interessierst, seine Artikel spannend findest oder dir das Design seiner Webseite gefällt. Natürlich solltest du es damit nicht übertreiben, aber eine kleine, nette Anmerkung hie und da kann nicht schaden.

Schreibe denjenigen außerdem immer mit seinem Namen an, sei höflich und achte auf deinen Stil sowie die korrekte Rechtschreibung.
Solltest du trotzdem eine Absage kassieren, bleib stets freundlich und sachlich. Nicht selten meldet sich jemand ein paar Monate später von selbst und fragt, ob das Angebot noch steht!

Die perfekte Synergie aus Recherche, Thema und Anfrage

Bei einer guten Gastartikelanfrage kommt es aber nicht nur auf die formalen Kriterien an, sondern auch auf einen roten Faden. Passen das Thema, die Auswahl des Blogs und die Anfrage zusammen, dann wirst du Erfolg haben. Wenn allerdings einer dieser Faktoren nicht passt, wirst du höchstwahrscheinlich scheitern.

So sieht eine gute Anfrage aus

Nachdem wir uns bis jetzt ausführlich mit der Theorie befasst haben, schauen wir uns die besprochenen Fakten nochmal genau anhand einer fiktiven Gastartikelanfrage an. Diese würde in unserem Fall in etwa so aussehen:

Gastartikelanfrage Muster

Wie du siehst, ist die Anfrage relativ lang. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass Blogger auf diese Informationen großen Wert legen. Außerdem hebst du dich damit von der Masse ab. Viele Blogger berichten beispielsweise, dass sie mehrere Anfragen am Tag (!) erhalten. Für lesefaulere Kontakte heben wir die wichtigsten Passagen fett heraus, damit sie den Text besser „scannen“ können.

AktionZielBeispiel
Persönliche Anspracheerhöhte Antwortratepersönliche Anrede
Kurze Vorstellungschafft SympathieName und Projekt vorstellen
Personalisierenzeigt Interesseauf Blog/Blogbeitrag näher eingehen und Relevanz zum Gastbeitrags-Thema herstellen
Themenrelevanz herstellenbeweist gute Recherchearbeitrelevantes Thema vorschlagen
Inhalt kurz schildernschafft gleiches VerständnisInhalt des Gastartikels grob aufzeigen
Social Proofmacht einen guten Eindruckbereits (gute) veröffentlichte Gastartikel anführen
Mehrwert bietenüberzeugt durch MehrwertDomain nochmals erwähnen, Werbefreiheit betonen
Signaturzeugt von SeriositätSignatur inklusive Adresse und Firmenlogo

Hier ist der gesamte Outreach-Prozess Schritt für Schritt erklärt:

  1. So findest du das perfekte Thema für deinen Gastartikel
  2. So findest du die perfekten Zielseiten für deine Gastbeiträge
  3. So schreibst du die perfekte Outreach-E-Mail

…und hier auch noch einmal als kurzes und knackiges Video:

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DIE perfekte Gastartikel-Anfrage gibt es eigentlich gar nicht, denn es kommt immer auf die individuelle Situation und das jeweilige Projekt an. Wichtig ist aber definitiv, dass du dich an die genannten Punkte hältst und ein roter Faden in deiner Anfrage ersichtlich ist. Außerdem ist es in gewisser Weise auch ein Glücksfaktor, ob du eine positive Rückmeldung bekommst. Wenn du jemanden mit einer „perfekten“ Anfrage kontaktierst, der allerdings einen miesen Tag hatte, hast du einfach nur Pech gehabt. Mit unserer Anleitung wirst du aber definitiv viele Erfolge feiern und viele saftige Links für dein Projekt abstauben! 🙂

Head of Digital PR

Bastian ist Experte für Linkaufbau & Online-PR.

Kommentare

  1. Danke Alexander und Gerald, dass Ihr Euch die Zeit nehmt um all die informativen Artikel mit Mehrwert zu schreiben. Ich bin ein begeisterter Leser eures Blogs und versuche Eure Tipps in der Praxis umzusetzen. Sollte ich es mal zu Euch nach Innsbruck schaffen, werde ich versuchen einen der begehrten Meetupplätze zu ergattern 🙂 lg

  2. Hallo Gerald,
    vielen Dank für diesen informativen Artikel wie man als Gastautor die Veröffentlichung von Gastartikeln professionell anfragt. Dies ist besonders mit dem Praxisbeispiel sehr anschaulich dargestellt.

    Gerne kann unter redaktion@meister.de die Veröffentlichung von Gastartikeln zu handwerklichen Themen auf dem meister.de Blog angefragt werden. Veröffentlicht werden Artikel zum Thema Handwerksbetrieb, Bauen, Sanieren, Renovieren, Haus und Garten.

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